Blumen für die Residenz –
ein von der
Ernst von Siemens Kunststiftung
gefördertes Restaurierungsprojekt von Inkrustationen aus den spätantiken Trierer Bauten
Die Rekonstruktion der vier Wandverkleidungen konnte durch die finanzielle Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung im Rahmen der Corona Förderlinie, sowie den gestalterischen Vorarbeiten der Kolleginnen des Landesmuseum Trier verwirklicht werden. Die wissenschaftliche Koordination erfolgte durch Dr. Korana Deppmeyer.
Die Stücke waren in der Ausstellung "Untergang des röm. Reichs" im Landesmuseum Trier zu sehen.
REKONSTRUKTION DES HALLSTATTZEITLICHEN WAGENS AUS BELL (HUNSRÜCK)
Der im Maßstab 1:1 gefertigte Nachbau beruht auf der Rekonstruktion des vierrädrigen Wagens aus dem Fürstengrab von Bell (Hunsrück) aus dem 6. Jh. v. Chr., wie sie im Landesmuseum Bonn ausgestellt ist (Joachim 1987). Unser Nachbau ist derzeit in den Räumen der VG Kastellaun zu sehen.
Als herstellungstechnologische Besonderheit dieser Wagen gelten die aus einem Stück gebogenen hölzernen Felgen.
Obwohl es nicht Aufgabe war, den Wagen oder die Felgen mit vorgeschichtlichen Hilfsmitteln zu bauen, kamen im Verlauf der Arbeiten unweigerlich Fragen auf, wie einige der aufgetretenen Probleme von den keltischen Handwerkern gelöst werden konnten.
Eine ganze Reihe von Versuchen war nötig, bis endlich klar wurde, wie die Felgen herzustellen sind. Die Industrie bietet heute natürlich längst Einzelanfertigungen an. Sie kann aber nicht weiter als 270° und nur maximale Längen von 220 cm biegen. (Bach 2007)
Hier ging es aber um ein „Überbiegen“ der 360°-Marke, bei einem Umfang der Räder von über drei Metern.
Literatur:
- H.E.Joachim, Der Wagen von Bell, Rhein-Hunsrück-Kreis. Monographien RGZM Bd. 12, 1987, S.135-143
- Detlef Bach, Fragen zur Herstellungstechnik keltischer Biegefelgen. In: „Holz-Kultur, Von der Urzeit bis in die Zukunft“. Wissenschaftlicher Begleitband zur Sonderausstellung 4.2.2007 bis 28.5.2007, Landesmuseum für Natur und Mensch, Oldenburg 2007, S.264-271
Ergänzung im Silbergussverfahren
Die fehlende Schnabelspitze an dem getriebenen Dolchgriff wurde im Wachsausschmelzverfahren ergänzt.